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Conan der Barbar (USA, 1981)

verfasst am 17.November 2003 von Markus Haage

„Mein Kind! Du bist zu mir gekommen, mein Sohn! Wer außer mir, sollte sich wohl um dich kümmern, mein Sohn? Wer hat dir den Willen zum Leben gegeben? Ich bin für dich die Quelle! Ich bin die Quelle deines Lebens! Wenn ich nicht mehr bin, hat es dich niemals gegeben.“

Was den Menschen nicht umbringt, macht ihn stärker.

(© Concorde Video)

Akiro, der Magier: „Ich will von einem Zeitalter berichten, das begann, als Atlantis im Meer versank und das endete, als die Söhne des Ajas die Macht eroberten. Ich will erzählen von Conan, der dazu ausersehen war in dieser Zeit der großen Abenteuer seine Stirn, hinter der sich viele Sorgen verbargen, mit der Juwelenkrone von Aquilonien zu schmücken. Ich will die Geschichte meines Herrn erzählen.“

Cimmeria während des hyborischen Zeitalters: die Welt befindet sich im Umbruch. Der Stahl, dessen Herstellung wie ein sakrales Geheimnis gehütet wird, korrumpiert die Menschen. Denn Stahl bedeutet Macht. Der Vater des jungen Conan kennt dieses Geheimnis und ist sich dessen Kraft bewusst, deswegen darf es nicht in die falschen Hände geraten. Er leitet Conan dazu an, das Geheimnis selber zu entlüften – denn seinem Glauben nach, ist Stahl kein Geschenk der Götter, sondern wurde von Crom, dem Gott des Krieges und des Stahls, einst auf dem Schlachtfeld der Riesen vergessen. Man müsse dieses Geheimnis bewahren, um es zu ehren, sich würdig zu erweisen, es zu kennen und Crom nicht zu erzürnen. Doch für den Schlangenfürsten Thulsa Doom, Anführer einer archaischen Sekte, zählt dies nicht viel. Er zieht mit seinen Kriegern durch die Lande, um das Geheimnis des Stahls zu lüften. Crom ist nur einer der vielen alten Göttern, die es nicht mehr zu respektieren gilt. In Conans Dorf richtet er ein Massaker an – ohne Rücksicht werden alle Bewohner niedergemetzelt – so auch Conans Eltern. Während sein Vater von Hunden zerfleischt wird, muss Conan mitansehen, wie seine Mutter von Thulsa Doom enthauptet wird. Doom verfügt über hypnotische Kräfte – doch bei ihr scheinen sie nicht zu wirken. Der Glaube der Cimmerier ist stärker als Dooms Macht. Somit wird der Untergang des Volkes besiegelt.

(© Concorde Video)
(© Concorde Video)

Akiro, der Magier: „Die Asche wurde in die Erde gestampft und das Blut wurde zu Schnee. Niemand weiß, was sie suchten. Suchten sie Schwerter aus Stahl, um zu morden?“

Conan hingegen wird am Leben gelassen, doch muss fortan ein tristes Dasein fristen. 20 Jahre lang muss er als Sklave ein primitives Mühlrad betätigen. Die Arbeit ist menschenunwürdig, qualvoll, mörderisch. Doch Conan kann sich behaupten. Er wird stärker und mächtiger, so dass er bald der Einzige ist, der die Mühle noch bedient. Als einem vorbeiziehenden Nomandenfürst Conan, nun ein beachtlicher Koloss, ins Auge fällt, kauft dieser ihn. Nicht aus Mitleid, sondern um Conan zu einem Gladiatoren auszubilden. Er soll fortan in den Arenen Hyboriens kämpfen und siegen. Conan reift zu einem gefürchteten Krieger heran, der kein Mitleid kennt und alle seine Kämpfe gewinnt. Sein Herr erkennt seine Verdienste an und entlässt ihn in die Freiheit.

(© Concorde Video)
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Lehrer: „Was ist das schönste im Leben eines Mannes?“
Krieger: „Die weite Steppe, ein schnelles Pferd, der Falke auf seiner Faust und der Wind in seinem Haar!“
Lehrer: „Falsch! Conan, sag’ du es mir!“
Conan: „Zu kämpfen mit dem Feind, ihn zu verfolgen und zu vernichten und sich zu erfreuen am Geschrei der Weiber!“

Doch die Freiheit kennt er nicht – ziellos irrt er über die fruchtlosen Ebenen Hyboriens, bis er auf den Dieb Subotai und die Amazone Valerie trifft. Sie freunden sich an und entschließen gemeinsam durch die Lande zu ziehen. Doch ihre Reise nimmt ein jähes Ende. Im Reich des greisen König Osrics werden sie festgehalten. Der König persönlich bietet ihnen eine hohe Belohnung an, wenn sie ihm einen Dienst erweisen. Sie müssen seine Tochter aus den Händen eines fürchterlichen Schlangenkults befreien, der sich über das ganze Land wie die Pest ausbreitet – den Kult von Thulsa Doom. Conan kennt diesen Kult, ist er doch für den Tod seines Volkes verantwortlich …

(© Concorde Video)
(© Concorde Video)

Subotai: „Gemeinsam erobern wir die Welt, auf das die Götter schaudern vor unserem Namen.“

Bereits in den 1970er Jahren, schickte sich Oliver Stone an, Robert E. Howards legendären Romanhelden, Conan, den Cimmerier, zu verfilmen. Als einer der wenigen Figuren der Low-Fantasy, erfreute sich dieser einer universellen Popularität. Ob in Comics, Zeichentrickserien oder endlos fortgeführten Romanreihen. Conan wurde Kult und stellt seit mehr als 70 Jahren den Überbarbaren der Low-Fantasy dar. Eine Verfilmung war somit nur eine Frage der Zeit. Oliver Stone nahm sich dieser zuerst an und schrieb ein Drehbuch basierend auf Howards Romanen „Black Collosus“, „Rogues in the House“ und „A Witch Shall be Born“ – und seine Vision von Conan sollte sich zwar nicht grundlegend von John Milius’ Film unterscheiden, dennoch sah er im Charakter weitaus mehr, nämlich den Grundstein für ein großangelegtes Fantasy-Epos. Sein Film sollte der Anbeginn einer komplexen Filmreihe werden, die sich – im besten Fall – über 12 Filme erstrecken sollte. In dieser Saga hätte sich Conan vom Sklavenjungen zum König emporgekämpft und hierbei gar im ersten Film eine ganze Armee an Mutanten, die dem Schlangenfürsten Thulsa Doom untergeordnet waren, niedergerungen. Zweifelsohne für das Jahr 1978 – aus produktionstechnischen Gründen – eine waghalsige Idee, die zwar Anklang fand, aber einfach nicht zu realisieren gewesen ist. Dies erkannte auch Produzent Frank Pressmann sehr schnell und stampfte das Projekt ein. Stones Vision war gewaltig – zu gewaltig. Der durchschnittliche Hollywood-Blockbuster kostete damals 8 Millionen Dollar – Stones Film wurde auf 40 Millionen geschätzt. Für jedes Studio ein zu großes finanzielles Risiko.

(© Oliver Stone, Dino De Laurentiis Corporation)

„The first draft I wrote, I always undertook it as one of twelve. I always thought there would be twelve movies! But, unfortunately, I feel the producers of the movie misunderstood the real gold and they sold it short. Arnold should have come back every year or two years like James Bond, and done one.“
– Oliver Stone

Zwei Jahre später kaufte sich Dino De Laurentiis die Verfilmungsrechte und belebte den Charakter wieder. John Milius wurde nicht nur beauftragt ein neues Drehbuch zu verfassen, sondern auch Regie zu führen. Interessanterweise war es Stones Script, nicht der eigentliche Charakter und die Handlung, die Howards Vorlage bot, die ihm zu dem Projekt zog. Durch Stones Drehbuch erkannte er das Potential der Geschichte, weswegen wohl auch in seinem Film viele Charaktere und Plotpoints auftauchen, die mit der eigentlichen Romanfigur von Howard eigentlich nichts zu tun haben. So stammt Thulsa Doom, der bereits bei Stone als Bösewicht fungierte, aus dem Kull-Universum, ein Held der ebenfalls von Howard erschaffen wurde. Wer auf diesem Gebiet nicht sehr bewandert ist, dem sei gesagt, dass Conan und Kull direkt nichts miteinander zu tun haben (beide spielen in der gleichen Welt, Kull lebte allerdings rund 5000 – 8000 Jahre vor Conan) – es wäre also vergleichbar mit einem Superman-Film, in dem der Gegenspieler, der Joker wäre. Somit ist der fertige Film auch unter Conan-Fans recht umstritten. Die inhaltlichen Brüche sind nicht zu kitten – zumindest für Puristen. Auch wenn die Darstellung der Welt Conans schon immer überraschend unterschiedlich interpretiert wurde.

Oben: (© Weird Tales, Frank Frazetta, Marvel Comics)
Unten: (© Gnome Press, Mark Schultz, Gnome Press)
(© Marvel Comics)

Dennoch kann ich die Kritik an der Verwendung der Figur Dooms nachvollziehen. Vor allem da sie sich sehr weit von dem eigentlichen Charakter aus der Kull-Welt distanziert. Denn der Thulsa Doom aus dem Film, stellt im Grunde den Conan-Bösewicht Thoth-Amon dar, der der Anführer eines Schlangen-Kults ist und sich auch in eine Schlange verwandeln kann. Somit stellt sich die Frage, warum Milius überhaupt den Namen Thulsa Doom verwendete. Aber letztlich ist dies im Grunde nur ein Anzeichen, wie frei und spielerisch er mit der Welt Hyboriens umgegangen ist – was wohl auch gut ist.

Milius lässt seinen Film und seinen Charakteren Luft zum atmen. Sie können sich selber entwickeln und den Rahmen der Verfilmung somit ausfüllen. Milius kopiert Howards Welt nicht – was angesichts des geringen Budgets auch gar nicht möglich gewesen wäre. Er erschafft seine eigene Interpretation, die er in seine Bahnen lenkt. Die produktionstechnischen Grenzen setzt er hierbei gekonnt in die Gestaltung von Conans Welt ein. Ursprünglich sollte der gesamte Film in Jugoslawien gedreht werden, das zweifelsohne ein hervorragendes natürliches Setting hergab, im letzten Moment siedelten man jedoch nach Spanien um. Nicht zuletzt aus technischen Gründen. Trotz der einmaligen Kulisse, war es in Jugoslawien kaum möglich auf nennenswerte filmische Ressourcen schnell zurückgreifen zu können. Spanien wiederum bot dies – nach Meinung von Milius gar beides. Film-Designer William Stout erinnert sich noch sehr gut an den abrupten – seiner Meinung nach negativen – Drehort-Wechsel.

(© Concorde Video)
(© Concorde Video)

„The Yugoslavian locations were much more spectacular, mysterious and otherworldly than what we got in Spain. One location looked as if it was at the end of the earth. Powerful! […] The official story is that Yugoslavia couldn’t provide the necessary modern materials we needed to make the film. That may have been partly true; I certainly had a hard time finding art supplies in Zagreb. But I felt the unique and spectacular locations in Yugoslavia more than made up for any inconveniences or discomfort we might have encountered while making our movie. He was certainly right about the ease of film making in Spain. They have great prop houses there, great film crews and a thriving film industry.“
– William Stout

Nichtsdestotrotz hat Milius die spanische Kulisse perfekt genutzt – die produktionstechnischen Grenzen hierbei großartig in die Handlung eingewoben. Anstatt altertümlicher Prachtbauten und großangelegter Massenszenen, präsentiert er uns ein karges, rauhes, spärlich besiedeltes und tief mit der Natur verwurzeltes Hyborien. Dadurch wirkt die Geschichte ungemein realistischer, als Howard es wohl jemals vorschwebte.

(© Concorde Video)
(© Concorde Video)

Das rauhe Feeling wird durch ein absolut brillantes Set-Design unterstützt, dass sich vornehmlich an alt-nordischen und germanischen Kulturen orientiert. John Milius großer Traum als Filmemacher war es immer, einen Wikinger-Film zu drehen. Bis zum heutigen Tage sollte ihn dieser Traum verwehrt bleiben, dennoch sah er bereits damals, nach eigener Aussage, die Chance, dies bei „Conan der Barbar“ umzusetzen. Die zahlreichen rein nordischen Einflüsse sind somit nicht verwunderlich. Das eigentlich Interessante hierbei ist aber die Detailverliebtheit der Designer. Nach Aussage von Storyboard-Künstler William Stout sollte die Welt von Conan nicht einfach nur sinnlos optisch bereichert werden – alles musste auch einen Zweck und einen Sinn erfüllen. Tat es dies nicht, wurde es einfach gestrichen. Deutlich wird dies besonders bei den ersten Entwürfen für das Dorf der Cimmerier, Conans Heimat. Ihre Hütten, Kudzahs genannt, waren im Grunde altertümliche Wohnwagen, die es den Cimmeriern erlaubten, ihren Standort ständig zu wechseln. Auch wenn dies mit dem eigentlichen Kanon Howards Geschichte bricht, zeigt es jedoch, dass die Designer stets bemüht waren, ein realistisches Setting zu erstellen, welches gezielt Assoziationen zu bekannten, untergegangenen Zivilisationen herstellen sollte.

(© Ron Cobb, Dino De Laurentiis Corporation)

Man hat als Zuschauer nie das Gefühl einen Fantasy-Film zu sehen. Alles wirkt natürlich ineinander verwoben. Und dazu tragen besonders die für den Film entwickelten historischen Hintergründe und die detailierten, verbrauchten und funktionalen Designs hinzu. Die Geschichte Hyboriens dient nicht nur als ausschmückender Lückenfüller für den Szenenhintergrund, sondern wird durch das Bild und den Dialog auch Teil der eigentlichen Geschichte und tragendes Fundament der Handlung.

(© Concorde Video)
(© Concorde Video)

Akiro, der Magier: „Die Hügel gibt es schon seit der Zeit der Titanen. Könige sind hier begraben! Große Könige! Einstmals glänzten die Reiche wie ein Licht auf einer stürmischen See. Jetzt brennt dort kein Feuer mehr. Es wird niemals mehr brennen.“

Vor allem macht sich diese Detailtreue auch in den wenigen Massenszenen bemerkbar. Wenn Conan und Subotai durch die Städte wandern, wird jedes Bild mit unzähligen kleinen Details im Hintergrund belebt. Es entsteht nicht der Eindruck einer Choreographie oder einer für eine Szene abgestimmte Darstellung. Es wirkt lebendig, es wirkt echt. Die Straßen sind bevölkert, Händler verkaufen ihre Waren, Kinder tollen durchs Bild, rempeln unsere Hauptdarsteller an, Schweine werden eine Treppe hochgescheucht, Ziegen gemolken, Waffen geschmiedet, während ein Elefant sich errichtet, waschen Frauen ihre Wäsche. Dieser Detailreichtum lässt den Film erst lebendig wirken.

(© Concorde Video)
(© Concorde Video)

Und wenn man von der Lebendigkeit des Films spricht, dann kommt man natürlich nicht drumherum, Basil Poledouris’ unglaublich energetischen Score zu erwähnen, der mittlerweile ohne Frage zu einem absoluten Klassiker avancierte. Das Kuriosum hierbei ist, dass Milius Poledouris mit der Arbeit an der Musik beauftragte, bevor der Film überhaupt gedreht wurde. Milius schwebte eine Art Oper vor, von der er sich beim Dreh leiten lassen wollte. Ein gewagtes Unterfangen, keine Frage. Doch wenn dies wirklich stimmt, und er im Nachhinein die Realität nicht einfach nur schöner ausschmücken möchte, dann ist ihm dies in absoluter Perfektion gelungen. Die Bilder und die Musik vermischen sich miteinander und wirken wie eine erzählende Einheit, ein aktiver Teil der Handlung. Ich persönlich kenne kaum einen Film, in dem die Musik so nahtlos mit seinen Bildern, Charakteren und seiner Geschichte verwoben ist. Es ist fast schon eine Schande, dass Poledouris’ Meisterwerk nicht einmal für einen Oscar nominiert wurde.

Gleiches könnte man auch über James Earl Jones’ Darstellung des Thulsa Doom sagen. Er tritt kaum in Erscheinung, seine tatsächliche Leinwandzeit ist recht gering – dennoch ist er allgegenwärtig und immer präsent. Seine Performance legt sich wie ein böser Schatten über den Film. Er ist der perfekte Antagonist und James Earl Jones verkörpert ihn durch seine Stimme und Körpersprache als das ultimative Böse. Ähnliches gilt auch für Herrn Schwarzenegger – wobei man natürlich ganz klar anmerken muss, dass ihm die Rolle sehr dienlich ist und mit der eigentlichen Romanfigur nicht mehr sonderlich viel zu tun hat. Ursprünglich war Conan zwar ein mächtiger Barbar, aber auch ein sehr intelligenter, wortgewandter Weltenbummler. Der stumme, nachdenkliche Riese, den Schwarzenegger spielt, entspricht nicht zwingend Howards Idealvorstellung – es passt aber perfekt zu Milius’ Interpretation. Über den Rest des Casts brauchen wir uns nicht lange unterhalten – Milius hat sich nicht die besten Schauspieler, sondern die besten Charaktere ausgesucht, um seine Figuren zu verkörpern. Und dies ist in keiner Art und Weise abwertend gemeint. Subotai wird von Gerry Lopez gespielt, der vorher noch nie als Schauspieler in Erscheinung getreten ist. Gerry Lopez war und ist ein Star-Surfboarder, der mit seiner Unbefangenheit den immer agilen, etwas frechen Subotai perfekt darstellt – oder wohl einfach sich selber spielt. Ähnliches gilt auch für Ben Davidson und Sven-Ole Thorsen, die, die beiden Kampfkolosse Thorgrim und Rexor mimen, Thulsa Dooms Leibgarde. Sie spielen keine Rollen, sie spielen sich selber. Heraussticht aber noch eine weitere Nebenrolle, Max von Sydows Portrait des greisen König Osrics. Leider ist sie nicht in all ihrer Gänze im fertigen Film zu betrachten. Wie so viele Szenen, fiel sie dem Endschnitt zum Opfer. Ursprünglich sollte König Osric von seinen eigenen Wachen, die nun auch unter dem Bann Thulsa Dooms standen, hingerichtet werden. A powerful scene – die nur noch in Fetzen als Auffüllmaterial vorhanden ist. Glücklicherweise hat ein Fan sie zusammengeschnitten und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Natürlich darf ich an dieser Stelle nicht darauf hinweisen, wer allerdings nach King Osric bei bekannten Videoportalen sucht, wird fündig werden.

(© Concorde Video)

Viele brillante Szenen mussten der Schere zum Opfer fallen. Laut Schwarzenegger, hätte „Conan – Der Barbar“ locker ein 4-Stunden-Epos werden können und leider wurden viele Deleted Scenes bis zum heutigen Tage nicht veröffentlicht. Ursprünglich sollte Conan in der Arena auch gegen eine Frau kämpfen, die er enthauptete. Zu seiner reinen Machtdemonstration befahl Thulsa Doom den Selbstmord eines zweiten Mädchens. Conan wäre von seinem Sklavenhalter auch nicht in einer stürmischen Nacht entlassen, sondern sein Gefängnis durch ein Erdbeben zerstört wurden, so dass er entfliehen konnte – gegen den Willen seines Herren (diese Szene wurde auch komplett gedreht). Milius schnitt gar seinen eigenen Cameo-Auftritt aus dem Film heraus – er spielte einen Händler, der Conan gebratene Eidechsen am Stiel verkaufte. Subotai durfte ursprünglich beim Eindringen in Rexors Schlangenturm einen Mutanten töten, ebenso durfte Conan die Wölfe, die ihm zwangen in der Hölle des atlantischen General Schutz zu suchen, niedermetzeln.

(© Ron Cobb, Dino De Laurentiis Corporation)

„Yes, there are many. But we had enough footage to make a 4 hour film! It is inevitable to lose material, even some good one, in the editing process. However, the editors of this film did a particularly excellent work, in my opinion.“
– Arnold Schwarzenegger

Viele der unverwendeten Szenen hätte den Film sicherlich bereichert – allerdings muss man klar einräumen, dass „Conan – Der Barbar“ einfach funktioniert. Der perfekte Cut wurde 1982 bereits im Kino veröffentlicht.

John Milius sagte einmal, er wurde geboren um diesen Film zu drehen. Gewissermaßen stimmt dies auch. „Conan der Barbar“ stellt zweifelsohne das absolute Highlight seiner Karriere dar. Leider wurde es ihm vergönnt eine Fortsetzung zu drehen – diese entstand zwar unter dem Titel „Conan der Zerstörer“, konnte allerdings nicht einmal annähernd an die meisterliche Genialität seines Vorgängers herankommen (und hat mit Milius’ Schaffen auch nichts mehr zu tun). Dennoch: 2001 ging man in die Vorproduktion einer neuen Trilogie mit dem Titel „King Conan: Crown of Iron“. Das Drehbuch stammte ebenfalls von Milius und sollte die Conan-Saga würdig beenden. Doch leider kam 2003 Schwarzeneggers Gouvernours-Wahl dazwischen. Zwar endet seine Amtszeit nächstes Jahr – eine direkte Fortsetzung ist allerdings auszuschließen, denn an einer neuen Trilogie wird bereits gedreht. Neuer Regisseur, neuer Hauptdarsteller, neues Setting. An dieser Stelle sollen natürlich keine Vergleiche gezogen werden, was auch unsinnig wäre, da bisher nicht einmal ein Trailer veröffentlicht wurde. Und es würde auch dem Straftatbestand der filmischen Blasphemie erfüllen. Du sollst keine fremden Film-Götter neben mir haben, heißt es seit 1981. Conan ist Gott.

(© Concorde Video)

„Nun, da es nichts mehr zu tun gab, zogen er und seine Begleiter nach Westen neuen Abenteuern entgegen. Viele Kämpfe hatte Conan zu bestehen. Sein Name wurde hoch geschätzt und gefürchtet zugleich. Nach einiger Zeit krönte er sich selbst zum König. Doch dies ist eine andere Geschichte…“

Fatality:
Ein Film wie ein Erdbeben. Ein Mann wie ein Vulkan. Ein Meisterwerk für die Ewigkeit!

Markus Haage

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Über Markus Haage 2268 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!