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Riffs III – Die Ratten von Manhattan, The (Italien, 1984)

verfasst am 2.Mai 2001 von Markus Haage

Dieser letzte und wahrlich krönende Abschluß der „Riffs“-Trilogie hat mit seinen Vorgängern inhaltlich nur die grobe Rahmenhandlung gemein, denn wie der findige Filmliebhaber bereits nach einigen Minuten feststellen muss, haben gewiefte deutsche Filmtitel-Konstrukteure ohne Nachdenken dem Italo-Trash-Vehikel „Ratti – Notte di terrore“ einfach zum krönenden Abschluß der „Riffs“-Sage gemacht und in einer Nacht- und Nebelaktion somit „Riffs III – Die Ratten von Manhattan“ erschaffen.

(© Alemannia)

Als ob das noch nicht wild genug wäre, muss der entsetzte Zuschauer im Vorspann auch noch feststellen, dass der vor seinen Augen flimmernde Streifen dazu auch noch von zwei Größen des inflationären Trashfilms rausgehauen wurde. Bruno Mattei, Mastermind hinter  „Contaminator – Mordmaschine aus der Zukunft“ und Claudio Fragasso, Schöpfer des ruhmreichen „Troll 2“, liefern hier ihre Endzeit-Mär ab. Der Kenner weiß sofort: Ab zum Fazit, kann nur ein Knaller werden! Für alle Unbelehrbaren, die vollkommen nebensächliche Handlung…

(© Laser Paradise)
(© Laser Paradise)

Die „Nachfahren“ von Riff-Oberrocker Trash und den anderen Gangern, die als LETZTE MENSCHEN von Manhattan immer auf der Suche nach einer sicheren Bleibe und etwas Essen sind, eumeln durchs post-apokalyptische New York. Selbstverständlich gehen sie dabei nicht zu Fuß, sondern fahren Moped und ballern mit Knarren rum. Eines schönen Tages stoßen sie dabei auf ein mysteriöses Haus, in dem es nicht nur kistenweise Essen gibt, nein, es haben sich hier auch rudelweise Ratten und ein mysteriöses Gen-Labor eingefunden. Was das Genlabor so interessant macht, sind die LETZTEN PFLANZEN der Erde, die hier rumgammeln. Nun wollen die Riffs eine neue Welt aufbauen, aber interne Streitigkeiten sowie eine obskure zweite Macht kommen ihnen dabei BRUTAL in die Quere…

(© Laser Paradise)
(© Laser Paradise)

Ratten, ähm, rattern wir noch mal schnell den Review-Standard herunter. Was die Effekte und die Filmtechnik angeht merkt man auch ohne Titelvorspann gleich, wer diesen Film verbockt hat. Mir reicht es schon daran zu denken. Mattei und Fragasso ziehen hier alle Register. Aber darum liebe ich die italienischen Streifen ja so: mechanische Ratten, billiger B-Movie-Splatter, tolpatschige Schauspieler und enormen Tiersnuff mit Zoo-Ratten aus dem Himalaya. Grunz. Hinzu kommen splattertechnische Grausamkeiten mit Latexpuppen in denen sich Ratten VAGINAL durch adrette Damen futtern, um dann aus dem Mund als Triumphator über Gottes höchstes Geschöpf wieder herauskrabbeln.

Fatality:
Ich bleibe dabei, dass „Riffs III – Die Ratten von Manhattan“ ein lustiger, garantiert nicht ernstzunehmender und verdammt lohnenswerter Streifen ist. Der Film ist de facto ein typischer 80er-Zombie-Heuler, bloß zwischen Industrieanlagen und ohne Zombies. Wer also Matteis „Hölle der lebenden Toten“ in guter Erinnerung behalten hat, der wird mit „The Riffs III – Die Ratten von Manhattan“ seine reinste Freude haben. Die volle Schädelzahl wäre wohl zuviel des Guten, vier Köppe dürften allerdings auch schon die ausbeutungswürdigen Horrorszenen allein verdient haben. Wenn die Ratten sich erst einmal in einen Körper gefressen haben müssen sie irgendwann auch mal wieder raus… Zweifelsohne einer der Höhepunkte des Italo-Trash-Kinos. Mann, mann, mann, alte, italienische Herren haben schon merkwürdige Ideen… Achso. Und wer zum großen Finale, wenn die Gasmasken der Antagonisten gelüftet werden, keinen Schreikrampf kriegt, der is’n Emo.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!